E-Autos haben den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen und Benzinern keinen Kraftstoff / Treibstoff benötigen. Eine Energiequelle ist natürlich dennoch erforderlich, um den Antrieb und damit die Fortbewegung zu ermöglichen. Ein klassisches E-Auto steht nicht in permanenter Verbindung mit dem Stromnetz, was beispielsweise bei einem Oberleitungsbus der Fall ist. Aus diesem Grund kommt dem Akkumulator – kurz Akku – eine tragende Rolle zu. Er speichert Energie in Form von Strom, womit letztlich der Motor kinetische Energie (Bewegungsenergie) erzeugen kann und das Fahren ermöglicht.
Schon allein aufgrund dieser Bedeutung wird klar, warum oftmals beim Akku eines E-Autos von dem entscheidenden Erfolgsfaktor für das Fahrzeug und letztlich die gesamte Technologie gesprochen wird. Von dem Energiespeicher hängt die Reichweite des Wagens ab. Je mehr Kapazität die Batterie bietet, umso mehr Kilometer lassen sich am Stück zurücklegen. Das ist jedoch nicht der alleinige Aspekt. Ist die Kapazität des Akkus erschöpft, muss er geladen werden. Die Dauer für eine komplette Aufladung ist die Ladezeit und demnach ein ausgesprochen wichtiges Kriterium für E-Autos. Je nach Ladestation und Fahrzeug unterscheidet sich diese Ladedauer. Analog dem gewöhnlichen Auto müssen demnach bei längeren Touren mögliche Tank- bzw. Aufladestopps eingeplant werden.
Dabei liegt die maximale Reichweite, die ein E-Auto mit einer einzigen Akkuladung erreicht hat, bei aktuell 605 Kilometern. Künftig dürfte es sich dabei nicht mehr um Spitzen-, sondern um Normalwerte handeln. Dafür arbeiten Hersteller und Forscher intensiv an der weiteren Optimierung der Akkus. Die Speicher zeichnen sich bereits jetzt durch Vorzüge aus. Sie verfügen über eine hohe Energiedichte und können in der Regel 2.000 bis 3.000 Mal wieder aufgeladen werden (sogenannte Ladezyklen), was eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren ergibt. Außerdem ist kein so genannter Memory-Effekt zu befürchten. Der Memory-Effekt beschreibt einen Kapazitätsverlust bei häufigen Teilauf- beziehungsweise -entladungen (oft bei Nickel-Cadmium-Akkus). Dennoch gibt es einige Aspekte, die kontinuierlich verbessert werden. Dabei handelt es sich ganz konkret um:
- Gewicht
- Größe
- Kapazität
- Leistung
- Erweiterung der Haltbarkeit
- Senken der Kosten für die Herstellung
Was das Gewicht angeht, verfügen nach aktuellem Stand selbst Kleinwagen über Akkus, die etwa 200 Kilogramm wiegen. Durch die damit insgesamt steigende Masse des Fahrzeugs ist im Umkehrschluss mehr Energie erforderlich, um das E-Auto zu bewegen. Das verlangt in der Konsequenz danach, die Kapazität der Batterie zu verbessern und somit die Energiedichte.
Künftig ist das Ziel durch Weiterentwicklung der Technologie die Akkus in ihrer Größe erheblich zu reduzieren. Bis zu 75 Prozent kleiner sollen diese in Zukunft ausfallen, wobei trotzdem eine doppelte Ladekapazität als technisch vorstellbar ist.
Interessant zu beobachten ist, dass gerade zur Kapazität zwei Denkmodelle vorhanden sind, die jeweils einen grundsätzlich anderen Weg gehen.
Strategie 1: Vergrößern des Akkus
Ein größerer Energiespeicher bedeutet eine größere Reichweite. Zugleich ergibt sich daraus der Vorteil, dass der Akku eine längere Lebensdauer erhält. Der Grund: Er muss weniger oft geladen werden, sodass es zu einer geringeren Belastung seiner vorhandenen Kapazität und der Leistungsentnahme kommt. Insgesamt kann der Akku damit unter Umständen eine identisch lange Lebensdauer erreichen wie das E-Auto selbst. Der Nachteil ist, dass das Gesamtgewicht des Fahrzeugs ansteigt. Obendrein fallen höhere Kosten an, was sich aber teilweise durch eine Serienfertigung und technische Weiterentwicklungen wieder eindämmen lässt.
Strategie 2: Kleineren Akku nutzen
Der Gegenentwurf sieht einen wesentlich kompakteren Akku vor, der dementsprechend auch ein geringeres Gewicht mitbringt. In der Konsequenz zeigt sich das Fahrzeug insgesamt leichter, sodass der Energieverbrauch sinkt. Trotzdem bleibt die Speicherkapazität begrenzt, wenn die Batterie kompakte Maße zeigt. Das bedeutet, dass eine sehr gute Infrastruktur an Ladestationen vorhanden sein muss, damit möglichst jederzeit neue Energie bereitsteht. Kleinere Akkus lassen sich günstiger herstellen, neigen aber auch zu einem höheren Verschleiß (State of Health) und werden vor allem schneller heiß, was die Ingenieure vor neue Herausforderungen stellt.
Grundsätzlich haben beide Modelle ihre Daseinsberechtigung, wodurch die Akkus insgesamt leistungsfähiger werden, indem sie mit geringerem Gewicht, komprimierten Abmessungen und einem günstigeren Preis die Gesamtentwicklung der Elektromobilität vorantreiben.
Zwei ebenso innovative und interessante Ansätze zum Laden der Akkus eines E-Autos sind Induktion und Akkutausch. Induktion beschreibt das kontaktlose Laden des Akkus, indem das Fahrzeug – ähnlich wie das Prinzip eines Induktionsherdes – über ein Induktionsfeld fährt oder parkt. Im Smartphone-Bereich ist diese Technologie bereits serienreif verbaut. Für die Elektromobilität tüfteln die Ingenieure noch an diesem Prinzip. Den gleichen Status Quo hat der Akkutausch bei E-Autos. Dauert das Aufladen einer Batterie noch recht lang an den Ladestationen, könnte der Tausch des kompletten Akkus gegen ein neues, aufgeladenes Modell die Lösung sein.