Das US-amerikanische Startup Lucid Motors gehört zu den spannendsten Projekten auf dem Markt für Elektromobilität. 2016 präsentierten die Kalifornier die luxuriöse Limousine Lucid Air. Die technischen Daten allein gaben bereits vielen Branchenkennern Anlass, den Vergleich mit Pionier Tesla zu ziehen. Im April wollte der Hersteller ursprünglich seine Serienversion präsentieren. Die Corona-Pandemie sorgte schließlich für eine Absage des Events. Nun gibt es einen neuen Zeitplan.
Am 9. September – so kündigt Lucid Motors aktuell an – wird das erste Elektroauto der Marke offiziell enthüllt. Allerdings bleibt es bei einer reinen Online-Präsentation. Die Macher gehen offenbar davon aus, dass bis dahin weiter keine Großveranstaltungen in den USA abgehalten werden dürfen. Rückblickend auf die vergangenen Wochen kann das Unternehmen ein weitgehend positives Resümee ziehen. Von den insgesamt mehr als 1.000 Angestellten musste keiner entlassen werden. Generell hätte die eingeschränkte Geschäftstätigkeit während dieser Zeit nur wenig Einfluss auf die Entwicklungsarbeit genommen.

Der Plan von Lucid Motors sieht vor, gegen Ende dieses Jahres mit der Serienproduktion der E-Limousine zu beginnen. Anfang 2021 sollen die ersten Kunden ihren Wagen dann in Empfang nehmen dürfen. Der saudi-arabische Staatsfonds hatte den Kaliforniern bereits in der Vergangenheit geholfen. Er beteiligte sich 2018 mit über einer Milliarde US-Dollar am Unternehmen, um die Finalisierung des Lucid Air auf den Weg zu bringen. Im US-Bundesstaat Arizona errichtet der Fahrzeugbauer einen Standort zur Fertigung. Die Fertigstellung erfolge noch in diesem Jahr. Dazu kommentiert Produktions-Chef Peter Hochholdinger: „Wir errichten eine brandneue Fabrik, um das weltweit erste Luxus-Elektroauto zu bauen“. Er hat, wie Firmen- und Technik-Chef Peter Rawlinson, eine Vergangenheit bei Tesla.

Laut Rawlinson dürfen sich die Interessenten auf ein „wegweisendes“ E-Auto freuen. Dabei war er einst an der Entwicklung des Model S beteiligt. Das Lucid Air soll eine Reichweite von bis zu 644 Kilometern mit einer Aufladung erzielen. Aus dem Stand katapultiert sich der Edel-Stromer innerhalb von knapp 2,6 Sekunden auf Tempo 100. Im Vorfeld sorgte Lucid Motors für Gesprächsstoff, da die Limousine im Rahmen eines Tests ein Spitzentempo von 378 km/h erreichte. Beim Serienmodell dürfte eine Begrenzung von 320 Stundenkilometern vorliegen. Die E-Limousine kann mit einem, zwei oder wahlweise drei Motoren ausgestattet sein und wartet dann mit maximal 1.800 PS auf. Zum Start plant der Hersteller, zunächst eine Version mit zwei Motoren und insgesamt 1.000 PS ins Rennen zu schicken. Die Preise des Lucid Airs wird das Unternehmen aller Voraussicht nach erst bei der Premiere am 9. September kommunizieren.