FAQ: Zukunft und Entwicklung von Elektroautos
Dass E-Autos noch längst nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen sind, ist angesichts der immer wieder neuen Innovationen einzelner Hersteller sowie deren Investitionen in Forschung und Entwicklung offensichtlich. Umso spannender ist der Blick voraus zu den denkbaren Tendenzen, wohin sich die Elektromobilität noch bewegen wird – und vor allem, wie sie die Menschen bewegt. Antworten auf alle wichtigen Fragen zur Zukunft und Entwicklung erhalten Sie auf dieser Übersicht.
Wenngleich elektrische Mobile schon um 1900 entwickelt und gefahren wurden, so sind sie dennoch eine recht junge Technologie. Der Grund dafür ist, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sie über Jahrzehnte in den Hintergrund drängten. Mit Diesel oder Benzin erreichten die Autos schon damals größere Reichweiten. Erst seit wenigen Jahren haben die elektrisch angetriebenen Wagen wieder an Bedeutung gewonnen und erfahren stetige Verbesserungen. Knapper werdende Ölvorräte und zunehmende Umweltbelastungen sind nur zwei der ausschlaggebenden Aspekte, warum das E-Auto als Fortbewegungsmittel der Zukunft gilt. Doch wie es mit jeder aufkommenden Innovation ist, muss sie kontinuierlich weiterentwickelt werden. Zum Vergleich: Vor mehr als einem Jahrhundert schafften es die E-Mobile teils auf Geschwindigkeiten über 100 Stundenkilometer, wobei die Autos mit Verbrennungsmotoren zunächst nur 60 km/h erreichten – heute erscheint das als nicht mehr denkbar.
Gegenwärtig sind es noch die Reichweiten der E-Autos, welche die Interessenten zögern lässt. Ein flächendeckendes Netz an Ladestationen und leistungsstärkere, ggf. auch leichtere Akkus dürften die Nachfrage nach elektrischen Fahrzeugen wachsen lassen. Am Ausbau der Infrastruktur arbeitet die Bundesrepublik, die Akkutechnologien optimieren die Hersteller. Zudem zeigen die Zahlen der Neuanmeldungen von E-Autos, dass diese nun doch allmählich in Fahrt kommen. Die Ablösung der Verbrennungsmotoren durch elektrische Fahrzeuge ist immerhin ein tiefgreifender Prozess, der sich nicht binnen weniger Jahre vollzieht.
Ein wesentlicher Faktor, um die Elektromobilität voranzutreiben, ist ganz klar an der Infrastruktur auszumachen. Viele potenzielle Interessenten scheuen den Kauf eines E-Autos, weil sie befürchten, die Kapazität des Akkus könnte nicht ausreichen. Auf der einen Seite gibt es Statistiken, die zeigen, dass für rund 90 Prozent aller Fahrer schon heute ein E-Auto ausreicht. Durchschnittlich werden am Tag nur etwa 50 Kilometer zurückgelegt – diese Reichweite kann jedes elektrisch angetriebene Fahrzeug abdecken. Dennoch ist auch der kontinuierliche Ausbau von Ladestationen gefragt. Teils gibt es Bundesländer, in denen vergleichsweise wenig Stromtankstellen vorhanden sind, während sich in anderen die Situation wiederum deutlich besser gestaltet.
Grundsätzlich steht auch die Entwicklung der in den E-Autos verbauten Akkus noch längst nicht vor dem Abschluss. Hier sind für die Zukunft niedrigere Kosten, ein geringeres Gewicht sowie eine verbesserte Reichweite zu erwarten.
Nicht zuletzt müssen auch Informationen zum Thema E-Auto für alle Menschen greifbarer gemacht und schlichtweg gewissermaßen Aufklärungsarbeit geleistet werden. Technologien, die erst eine verhältnismäßig kurze Zeit auf dem Markt sind, können freilich nicht umgehend in alle Köpfen verankert sein. Auf diese Weise lassen sich auch Vorbehalte sowie fälschliche Annahmen zum E-Auto aus der Welt schaffen.
Untersuchungen haben sich bereits mit dem Szenario auseinandergesetzt, ob die Stromversorgung ausreicht, wenn jeder Fahrer in Deutschland ein E-Auto nutzt. Dabei würden etwa 40 Millionen elektrisch angetriebene Pkws unterwegs sein, was Schätzungen zufolge im Jahr 2050 der Fall ist. Andere Zahlen – und das sei an dieser Stelle ebenfalls erwähnt – gehen gar von 45 Millionen Mobilen aus.
Für das Szenario mit 40 Millionen Pkws ist vorausgesetzt, dass jedes E-Auto im Schnitt 15.000 Kilometer pro Jahr absolviert. Der Gesamtverbrauch läge dann bei 120 Terawattstunden. Ausgegangen von dieser Rechnung, müsste sich die Herstellung von Strom um 24 Prozent steigern. Neben dem Ausbau der Energiegewinnung gibt es das „Vehicle-to-Grid-Konzept“. Dieses sieht vor, dass sich E-Autos nicht nur Strom beziehen, sondern diesen bei Bedarf auch selbst ins Netz einspeisen können, sofern der Bedarf vorhanden ist und sie vorübergehend nicht genutzt werden.
Grundsätzlich herrscht unter den deutschen Experten Einigkeit, dass es kein Problem darstellt, den Mehrbedarf an Strom in Zukunft abzudecken. Komplikationen träten dann auf, falls ein Großteil der Fahrzeuge zur gleichen Zeit geladen werden sollte – beispielsweise, wenn die meisten Menschen zum Feierabend nach Hause kommen.
Als Lösung gilt die Digitalisierung der Stromnetze. Um eine Überlastung zu Spitzenzeiten zu vermeiden, brauche es hierzulande neue Transformatoren und Spannungsregler sowie intelligente Stromzähler in den Haushalten – so die Auffassung der Experten. Dadurch ließe sich die Versorgung optimal nach den entstehenden Bedürfnissen steuern. Der dazugehörige Investitionsaufwand wird als vergleichsweise gering eingeschätzt.
Schätzungen zufolge würde der globale Bedarf an elektrischer Energie maximal um 15 Prozent steigen, wenn nur noch E-Autos auf den Straßen sind. Experten sind sich einig, dass die Versorgung grundsätzlich kein Problem darstellt. Für die Erzeugung von Strom gibt es viele Möglichkeiten, die sich zweifelsohne auch kombiniert einsetzen lassen. Die Stärkung regenerativer Energien würde dabei den Kritikern die Argumente nehmen, welche der Auffassung sind, dass sich die Umweltbelastung bei der E-Mobilität nur auf die Stromerzeugung verlagert.
Die zusätzlich erforderliche Energie ließe sich tatsächlich regional durch erneuerbare Quellen gewinnen. Windkraft-, Wasserkraft- oder Solaranlagen sind schließlich CO2-neutral. Für manche Interessenten kommt zudem die Option in Frage, eine Solaranlage auf dem eigenen Dach installieren zu lassen. Der dadurch entstehende Strom reicht in etwa aus, um den Bedarf des eigenen E-Autos abzudecken.
Marktreif ist in diesen Zusammenhang vermutlich nicht der ideal gewählte Begriff. Inzwischen ist eine Vielzahl verschiedener Modelle auf dem Markt erhältlich – würden diese E-Autos nicht ausgereift sein, hätten sie nicht die Legitimation, den Kunden zum Kauf angeboten zu werden.
Massentauglich sind elektrische Fahrzeuge ebenfalls bereits. Die Tatsache, dass ihre Reichweiten für mindestens 90 Prozent aller Nutzer im Alltag ausreichen, bestätigt diese These. Langstrecken lassen sich ebenfalls absolvieren, hier sind jedoch, abhängig vom Modell, zwischenzeitliche Ladezeiten einzuplanen.
Sobald die E-Autos die identischen Reichweiten bieten könnten, die von Verbrennungsfahrzeugen gewährleistet werden, dürften sie potenziell jeden Fahrer ansprechen.
Der Anteil von E-Autos gegenüber Diesel- und Benzinfahrzeugen ist gegenwärtig noch als gering zu bezeichnen. Die Bundesregierung fördert Elektromobilität unter anderem mit einer Kaufprämie sowie dem Ausbau von Stromtankstellen. Zusätzlich arbeiten die Hersteller kontinuierlich daran, ihre Fahrzeuge zu optimieren und die Reichweiten der Akkus zu verbessern. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass E-Autos in den kommenden Jahren einen Auftrieb erfahren und schrittweise Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ablösen. Die Pläne der Bundesregierung, ab 2030 nur noch E-Autos zuzulassen, bestätigen diese These.