Faraday Future

Ziemlich kontrovers wird über das US-amerikanische Unternehmen Faraday Future diskutiert. Auf der einen Seite gilt es als potenzieller Tesla-Konkurrent, was insbesondere auf die zahlreichen Innovationen und hohe Reichweite der Elektroautos zurückzuführen ist. Andererseits gerät der Hersteller, der im Wesentlichen von einem chinesischen Investor finanziert wird, auch immer wieder in die Kritik. Zwischenzeitliche Zahlungsschwierigkeiten oder das Abwerben von Fachpersonal anderer Marken sind die primären Gründe. Für positive Schlagzeilen sorgte Faraday Future im Sommer 2018 mit der Mitteilung, dass die Produktion des ersten Elektroautos angelaufen ist.

Die Philosophie der Marke Faraday Future

Faraday Future bezeichnet sich selbst als „Zukunft aus Kalifornien“. Das im Silicon Valley niedergelassene Unternehmen schreibt es sich auf die Fahne, vernetzte und qualitativ hochwertige Fahrzeuge anzubieten, die über einen rein elektrischen Antrieb verfügen. Im Mittelpunkt bei der Konzeption dieser E-Autos steht zu jeder Zeit der Nutzer.

Um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, bringt der Hersteller ein Team zusammen, das aus verschiedenen Branchen stammt. Hierzu gehören die Technologie-, Automobil-, Energie- und Luftfahrtindustrie. Gleichzeitig ist die Marke stets an Personen interessiert, die das Ziel verfolgen, die Mobilität global verändern zu wollen. Jeder Mitarbeiter erhält bei Faraday Future die Chance, eigene Ideen einzubringen, die Kommunikation ist demnach offen. Des Weiteren gehört zu den Prinzipien, dass Angestellte auch durch Beteiligungen selbst zu Eigentümern des Unternehmens werden können.

Um versiertes Personal für alle Bereiche zu gewinnen, wirbt Faraday Future teilweise Spitzenkräfte von anderen Herstellern ab. So hat beispielsweise Dag Reckhorn, Zuständiger für die globale Produktion, zuvor für Tesla gearbeitet. Beispielsweise Produktstratege Nick Sampson zuvor bei Tesla tätig gewesen. Er verließ Faraday Future allerdings im Oktober 2018 wieder. Auch Dag Reckhorn, Zuständiger für die globale Produktion, hat eine Vergangenheit beim Elektroauto-Pionier. Darüber hinaus sind frühere Experten der Marke General Motors bei Faraday Future beschäftigt.

E-Auto Hersteller Faraday Future und was die Marke prägt

Wenn über die Marke Faraday Future gesprochen wird und was diese prägt, dann führt kein Weg daran vorbei, auf LeEco einzugehen. Hierbei handelt es sich um ein chinesisches Technologie- und Internetunternehmen, das anfangs als Investor fungierte. Später gerieten die Pläne des Elektroauto-Herstellers ins Stocken, da sich LeEco offenbar selbst in finanzieller Schieflage befand. Daraufhin fand Faraday Future einen neuen Geldgeber. Seit 2018 ist nun die ebenfalls aus China stammende Evergrande Health Industry Group der wichtigste Investor. Dafür hält das asiatische Schwergewicht 45 Prozent der Unternehmensanteile.

Leider stand Faraday Future lange Zeit mit negativen Schlagzeilen um finanzielle Schwierigkeiten in Verbindung. Dementsprechend ist auch das ein Kapitel, welches das Unternehmen prägt. Firmengründer Jia Yueting meldete 2019 Insolvenz an und zog sich zurück. Letztlich machte er dadurch Platz für eine neue Persönlichkeit. Der frühere BMW-Manager und zuvor bei Byton tätige Carsten Breitfeld ist seit September 2019 eine der wichtigsten Schlüsselfiguren bei Faraday Future.

Innovationen und Besonderheiten der Marke als E-Auto Hersteller

Eine erste Besonderheit präsentierte Faraday Future im Januar 2016 auf der Consumer Electronics Show (CES) mit der Konzeptstudie FF Zero 1. Hierbei entstand ein Sportwagen mit rein elektrischem Antriebsstrang, einer Spitzenleistung von 730 Kilowatt und einer Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h sowie einem futuristischen Design. Während dieser Einsitzer jedoch nie auf den Markt kam, ist das SUV FF 91 für die Serienproduktion bestimmt.

Dieses Elektroauto ist voll bepackt mit Innovationen, zu denen unter anderem zehn verbaute Kameras und 25 verschiedene Sensoren gehören. Dadurch ist der Stromer von Beginn an zum Autonomen Fahren fähig. Eine Neuheit verkörpern die speziellen Felgen, die sich bei hohem Tempo verschließen lassen, um dadurch den Luftwiderstand zu verringern. Enorme Geschwindigkeiten sind mit dem Elektro SUV durchaus möglich, denn es bringt eine Leistung von mehr als 1.000 PS mit und beschleunigt in rund 2,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Darüber hinaus beträgt die Reichweite etwa 600 Kilometer, die durch einen 130 kWh-Akku realisiert wird. Zur Innenausstattung gehören Massagesitze oder auch ein Internetzugang. Faraday Future hat zudem für das Flaggschiff FF 91 angekündigt, den Kunden facettenreiche Optionen zur Individualisierung des Fahrzeugs einzuräumen.

Die Faraday Future Unternehmensgeschichte in Fakten

  • im April 2014 fällt der Startschuss für das Unternehmen Faraday Future
  • zum Jahresbeginn 2016 enthüllt das Startup mit dem FF Zero 1 einen Sportwagen als Konzeptstudie
  • den im April 2016 begonnenen Bau einer Produktionsstätte muss Faraday Future aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten stoppen
  • bis 2016 wächst zudem die Anzahl der Mitarbeiter auf 1.000, für die Führungsebene wirbt Faraday Future immer wieder Personal anderer, renommierter Hersteller ab
  • im Januar 2017 überzeugt die Marke mit der Präsentation des FF 91, eines SUVs mit umfassender technischer Ausstattung, starken Leistungsdaten und der Fähigkeit zum Autonomen Fahren
  • Ende Juli 2018 produzierte das Unternehmen die erste Karosserie des FF 91 Elektroautos
  • zum Jahresende 2018 sollte ursprünglich die Auslieferung der ersten vorbestellten Modelle des FF 91 Elektro-SUVS erfolgen
  • im Oktober 2018 deckten neue Meldungen abermals finanzielle Schwierigkeiten bei Faraday Future auf
  • der frühere BMW-Manager Carsten Breitfeld übernimmt im September 2019 den Posten des Geschäftsführers
  • Gründer Jia Yueting meldet im Oktober 2019 Insolvenz an
  • im Frühjahr 2020 gibt Faraday Future bekannt, seine entwickelte Technologie künftig anderen Unternehmen bereitzustellen
  • die Auslieferung des FF 91 peilt die Marke nun für Herbst 2021 an
Logo des US-amerikanischen Automobilherstellers Faraday Future
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