Polestar

Polestar ist aktuell eine der jüngsten Automobilmarken auf dem europäischen Markt. Die Elektroautos der Marke setzen dabei auf der Plattform von Volvo auf. Das junge Unternehmen setzt stark auf elektrifizierte Fahrzeuge und entwickelt komplett neue Konzepte, nicht nur auf Fahrzeugseite, sondern auch in der Kundenansprache und dem Marketing. Die wichtigsten Merkmale zum Hersteller fassen wir im Folgenden für dich zusammen.

Die Philosophie der Marke Polestar

Polestar trat natürlich nicht einfach auf die Bühne der europäischen Automobilhersteller. Hinter der Marke verbirgt sich im Wesentlichen der schwedische OEM (Original Equipment Manufacture) Volvo. Die schwedische Marke Volvo ist bekannter Maßen seit Jahren zur strategischen Elektrifizierung der Produktpalette ein Joint Venture mit der chinesischen Geely Group eingegangen. Geely ist einer der Vorreiter Chinas im Bereich automobile Elektromobilität und hält verschiedene Beteiligungen zum Beispiel an den Automobilmarken SAIC, Lync und Lotus.

Das Unternehmen ist dabei die kürzlich ausgegründete Tochtermarke von Volvo und setzt auf die Werte „Elektroauto“ und „Innovation“. 2017 stellte die junge Marke mit dem „Polestar 1“ ein Plug-In-Hybrid-Auto mit gleich zwei Elektromotoren und einem Verbrennungsmotor vor. Der „Polestar 1“ hat in Summe über 600 PS Systemleistung. Im Februar 2019 folgt die Vorstellung des „Polestar 2“, einem rein elektrischen Fahrzeug in der Kategorie Mittelklasse SUV. Die ersten „Polestar 2“ sind in Deutschland seit Ende 2020 auf den Straßen zu sehen.

E-Auto Hersteller Polestar und was die Marke prägt

Gegründet wurde Polestar bereits 1996 von Jan Nilsson und war zunächst ein Rennsportteam, später mit dem Namen Polestar Racing. Die eigenständige Marke geht zurück auf das Jahr 2005 und fungierte innerhalb des schwedischen Autoherstellers Volvo als Tuning-Marke. Diese Konzepte kommen in der Automobillandschaft häufig vor. Beispielswiese ABT als Tuningmarke für Audi oder AMG und Mercedes. Oft nutzen Autohersteller die Tuningmarken und Rennserien, um sportliche Konzepte für die Serienfabrikate abzuleiten. Bei Volvo S60 Modellen kann es den Zusatz „Polestar Engineered“ geben, was kennzeichnet das Einzelkomponenten auf die firmeneigene Tuningschmiede zurückzuführen sind.

Im Falle Polestar ist es sogar zu einer Ausgründung einer eigenen E-Automarke bekommen. Die Mobilitätswende hin zum Elektroauto veranlasste Volvo aus dem Tuningspezialisten eine eigenständige Marke unter dem ersten Geschäftsführer Thomas Ingenlath zu gründen. Vom „Polestar 2“ sollen dabei bereits im ersten vollständigen Auslieferungsjahr 2021 rund 50.000 Fahrzeuge verkauft werden. Der Vorteil einer konzerneigenen, aber unbekannten Marke ist, dass sie in den Bereichen Service/ Wartung, Ersatzteile, Administration und Software-/ Fahrwerksentwicklung eng mit Volvo kooperieren kann. Die Herausforderungen sind in diesen Bereichen gleich, unabhängig ob konventionelle Antriebe oder ein Elektroauto gebaut wird. Im Bereich der Innovationen kann die junge Marke jedoch neu denken und hat keine Einschränkungen. Diese Mischung macht Polestar hoch interessant und drückt sich in starker Nachfrage für die Fahrzeuge aus.

Innovationen und Besonderheiten der Marke als E-Auto Hersteller

Die Sicherheit von Volvo und die Innovationskraft eines Elektroauto Startups. Polestar will nach eigenen Aussagen den Wechsel zum emissionsfreien Antrieb durch E-Autos beschleunigen. Dieser Wandel soll jedoch nicht auf Kosten von Fahrspaß und Exklusivität stattfinden – technologisch hochmoderne Elektroautos mit einer sportlichen Performance ist deshalb auf Produktseite das Kredo.

Während der „Polestar 1“ ein 2+2 Coupé mit Hybridtechnologie ist und nur in kleiner Stückzahl verkauft wurde, steigt der Hersteller mit dem zweiten Modell klar in Konkurrenz zu großem Massenherstellern in der gehobenen Mittelklasse. Der „Polestar 2“ greift dabei die Limousinen im Bereich Mercedes E-Klasse, Audi A6 oder BMW 5er mit einem vollelektrischen Antrieb an. Der Vorteil der firmeneigenen Modelle? Sie konnten grundlegend neu geplant werden. Die Konstrukteure konnten sich dem Volvo/ Geely Baukasten bedienen und Synergie-Effekte nutzen, wenn jedoch Eigenentwicklungen notwendig sind, steht dem Unternehmen diese ebenso frei. Außerdem findet die Produktion der Fahrzeuge direkt in China, Chengdu statt und kann deshalb kosteneffizient und örtlich gesehen, nah am Herstellungsort der Batterie als wichtigstes Elektroauto-Bauteil stattfinden.

Polestar steht für noch eine Innovation. Es ist neben Tesla eine der ersten Automarken mit einem Direct-to-Consumer (D2C) Ansatz im Automobilverkauf. Das bedeutet der Kunde mutiert zum User und kann online sein E-Auto vorkonfigurieren und sogar final bestellen. „Nicht ohne Probefahrt!“, werden einige bei einem über 50.000 Euro teuren Neuwagen denken, aber auch hier hat Polestar einen neuen konzeptionellen Weg eingeschlagen. Mit einigen Polestarmodellen wurde in den verwandten Volvo-Autohäusern in größeren Städten eine Roadshow unternommen und Kunden zum Probefahren eingeladen. Ab 2021 sollen dann Polestar Shops in großen deutschen Städten eröffnet werden. Die Zeiten eines typischen Autohauses sind damit wohl bereits vorbei.

 

Die Polestar Unternehmensgeschichte in Fakten

  • 1996 als Rennsportteam gegründet
  • interne Tuningschmiede von Volvo
  • 2015 kaufte Volvo final die Marke „Polestar“
  • 2017 brachte das Elektroauto Startup mit dem Polestar 1 das erste Hybrid-Modell mit 609 PS auf den Markt
  • ab Ende 2020 liefert Polestar den Hundertprozent elektrisch betriebenen Polestar 2 in Europa aus
Markenlogo des Automobilherstellers Polestar
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