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Eiskalte Generalprobe für den Mercedes EQV

Auf das bereits verfügbare SUV Mercedes EQC werden die Schwaben noch in diesem Jahr das zweite vollelektrische Fahrzeug aus der dafür geschaffenen EQ-Familie auf den Markt bringen. Es handelt sich dabei um den Kleinbus EQV, der erstmals im März 2019 im Rahmen des Genfer Autosalons auf einer großen Bühne seinen Auftritt feierte. Inzwischen bereitet sich die „Premium-Großraumlimousine“, wie sie vom Autohersteller präsentiert wird, auf die Serienreife vor. Eine der letzten wichtigen Bewährungsproben hat sie am Polarkreis bewältigt.

Für 30 Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Elektronikexperten und Mechaniker aus dem Team von Mercedes Benz Vans ging es vor Kurzem nach Arjeplog. Die schwedische Gemeinde liegt am Polarkreis und bietet die besten Bedingungen, um ein Elektroauto einem Härtetest zu unterziehen. Die Temperaturen betragen bis zu minus 30 Grad Celsius und selbstverständlich mangelt es auch nicht an tiefem Schnee sowie vereisten Fahrbahnen.

Auf dem Prüfgelände konnte Mercedes Fahrten auf zugefrorenen Seen vornehmen, um dabei die Auswirkungen auf das Handling, den Komfort und die Ergonomie des vollelektrischen Kleinbusses zu erkunden. Um eines an dieser Stelle schon vorwegzunehmen: Der EQV wusste mit seinem Handling zu überzeugen, was nicht zuletzt auf den zentral im Unterboden verbauten Akku zurückzuführen ist.

Natürlich gelten aber vor allem eisige Temperaturen als besondere Herausforderung für Stromer – gerade aufgrund der rein elektrischen Energieversorgung. Aus diesem Grund nahm das Team die Kälteabsicherung der Antriebskomponenten, Software und Schnittstellen sowie das Startverhalten und Thermomanagement des EQV genau unter die Lupe. Schließlich rückte auch das Ladeverhalten bei frostigen Temperaturen auf den Prüfstand. Der E-Kleinbus ist mit CSS-Schnellladetechnologie ausgestattet. Sie erlaubt es ihm, dass er seinen Akku binnen 45 Minuten von zehn Prozent auf 80 Prozent füllt.

Das Fazit von Benjamin Kaehler, dem Leiter der Abteilung eDrive@VANS bei Mercedes Benz, fällt in der dazugehörigen Pressemitteilung wie folgt aus. „Wir haben dem EQV bei der finalen Erprobung noch einmal alles abverlangt – und das Fahrzeug hat sich sehr gut geschlagen“. Die umfassenden Tests am Polarkreis verhalfen dem Stuttgarter Autobauer dazu, „die letzten Meilensteine auf dem Weg zur Marktreife nehmen“ zu können.

Fotos: Mercedes Benz (3)

In der zweiten Hälfte dieses Jahres soll der EQV offiziell erscheinen. Er ist dann mit zwei Radständen verfügbar und bietet Flexibilität bei der Nutzung des Innenraums. Der standesgemäße 6-Sitzer lässt sich auch zum 7- oder 8-Sitzer umwandeln. In der E-Großraumlimousine befindet sich der Antriebsstrang an der Vorderachse und stellt eine Leistung von 150 kW (204 PS) bereit. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 160 Stundenkilometern abgeriegelt. Die Reichweite gibt Mercedes leider nach dem in Europa nicht mehr gängigen, weil wenig praxistauglichen NEFZ-Zyklus an. Demnach sollen bis zu 418 Kilometer mit einer Aufladung gelingen. Der reale Wert dürfte um einiges darunter liegen.

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