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Gipfeltreffen zur Ladeinfrastruktur in Deutschland

Ganz konkret wurde es am gestrigen Montagabend zwar nicht, ein gemeinsames Fundament gibt es aber zumindest schon einmal: Im Berliner Kanzleramt kamen verschiedene Vertreter zum sogenannten „Autogipfel“ zusammen. Neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wohnten dem Treffen Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD), Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) sowie VW-Chef Herbert Diess und BMW-Boss Harald Krüger bei. Die wichtigste Erkenntnis lautet: Ein Masterplan für die Ladeinfrastruktur in Deutschland soll her.

Bernhard Mattes war es, der nach dem rund dreistündigen Gipfel noch kurz vor Mitternacht vor die Presse trat und ein Statement zum Treffen abgab. Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) nennt den besagten Masterplan für ein flächendeckendes Ladenetz als einen „der wesentlichen Punkte für die Kundenakzeptanz“. Das ist der vorläufige Konsens, der nach Auffassung von Mattes „einen guten Grundstein“ für die kommenden Schritte bildet.

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Fotos: Sono Motors (oben) Peugeot (unten)

Was noch nicht als Thema auf den Tisch kam, sind finanzielle Zusagen und die Möglichkeiten von Fördermitteln. Ebenso gilt es die ganz konkrete Frage zu klären, wie das Ladenetz in Deutschland so erweitert wird, dass bis zum Jahr 2030 auf den Straßen bis zu 10,5 Millionen Elektroautos unterwegs sind. Um diese Aspekte soll es bei einem künftigen Gipfel gehen. Dafür gibt es zwar noch keinen neuen Termin, allerdings dürfte dieser in absehbarer Zeit stattfinden. Laut Aussagen von VDA-Präsident Mattes stünde zunächst noch Arbeit an, beim nächsten Gipfel würde es aber „noch warm sein“.

Nach aktuellem Stand sei die Anzahl an öffentlichen Ladepunkten „absolut unzureichend“. Derzeit gibt es davon rund 17.400 derartiger Möglichkeiten. Häufig wird China als Gegenbeispiel genannt, wo 2018 schon 330.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung standen. Angesichts der flächenmäßigen Unterschiede sowie hinsichtlich der Einwohnerzahl mag der Vergleich zwischen beiden Ländern zwar etwas holprig sein – ein Ausbau ist hierzulande dennoch erforderlich. Zumal nach gegenwärtigem Stand einige Regionen ein dichteres Netz an Lademöglichkeiten bieten und andere schwächer aufgestellt sind. So hat Bayern im bundesweiten Vergleich die Nase vorn, während etwa Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland noch besonderen Nachholbedarf aufweisen.

Um die Klimaziele zu erreichen, stelle laut Mattes die Elektromobilität den „größten Hebel“ dar. Auf lange Sicht seien jedoch auch weitere Alternativen in Erwägung zu ziehen, die „für andere Anwendungen sinnvoll seien“.

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