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Klarer Zuwachs bei E-Auto-Zulassungen in Deutschland zu verzeichnen

Erst vor wenigen Wochen hatte die Bundesregierung beschlossen, den Umweltbonus bis Ende 2020 zu verlängern, der ansonsten zum 30. Juni dieses Jahres ausgelaufen wäre. Für den Kauf eines reinen Elektroautos ist dabei weiter ein Nachlass von 4.000 Euro vorgesehen, bei der Anschaffung eines Plug-in-Hybrids sind es 3.000 Euro. Das ist nur eine wichtige Maßnahme, denn zudem hat seit Januar der Steuerbonus für Stromer als Dienstwagen Gültigkeit. Die Regelungen tragen Früchte, wie aktuelle Zahlen beweisen.

Wie in der „Rheinischen Post“ zu lesen ist, hatte die FDP-Fraktion im Bundestag eine kleine Anfrage gestellt. Im Zentrum standen dabei die Zulassungszahlen. Das Ergebnis: durchaus positiv. Gegenüber der ersten Jahreshälfte 2018 gab es in den ersten sechs Monaten von 2019 einen klaren Anstieg. Um 80 Prozent nahmen die Zulassungen von rein elektrischen Modellen zu. Rund 31.000 E-Autos sind in diesem Jahr bislang neu angemeldet worden. Bei den Hybriden lässt sich ebenfalls eine positive Entwicklung vermelden. Im identischen Zeitraum ist der Wert auf 103.000 Neuzulassungen und damit um 69 Prozent angewachsen.

Die Tendenz gibt der Bundesregierung Recht und zeigt auf, dass die geschaffenen Anreize eine erhoffte Wirkung erbracht haben. Besaß der Umweltbonus bereits seit Mitte 2016 Gültigkeit, so dürfte insbesondere die Steuervergünstigung bei Dienstfahrzeugen zu einem zusätzlichen Auftrieb verholfen haben. Immerhin entfällt rund die Hälfte der neu zugelassenen Pkw auf Dienstwagen. Seit Jahresbeginn müssen nur noch 0,5 Prozent anstelle der üblichen 1,0 Prozent des Listenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden. Voraussetzung ist, dass es sich eben um ein rein elektrisches Modell oder einen Plug-in-Hybrid handelt.

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Fotos: Renault (oben) Peugeot (unten) / Symbolbilder

Von dem ursprünglich formulierten Ziel, bis 2020 etwa eine Million Stromer auf die deutschen Straßen zu bringen, ist die Bundesregierung dennoch weit entfernt. Das soll nach aktualisierten Vorhaben 2022 der Fall sein, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Ende des vergangenen Jahres selbst erklärte. Im April waren rund 83.000 E-Autos zugelassen. Vieles hängt aber auch an der Ladeinfrastruktur, die sich noch im Aufbau befindet. Erst wenn ausreichend Möglichkeiten für die Energiezufuhr vorhanden sind, lassen sich mehr Skeptiker überzeugen und einer möglichen Reichweitenangst entgegenwirken.

Aus diesem Grund sieht die Regierung schon länger vor, die Bürokratie bei der Installation privater Ladepunkte abzubauen. Sowohl Mietern, als auch Besitzern von Eigentumswohnungen sollen weniger Steine in den Weg gelegt werden, wenn sie eine Möglichkeit für das Stromtanken schaffen möchten. Im Zuge der eingangs erwähnten FDP-Anfrage sicherte die Bundesregierung bis zum Ende dieses Jahres einen Gesetzentwurf zu. Die Liberalen kritisieren unterdessen, dass der Anteil lokal emissionsfreier Modelle an der Gesamtzahl von Fahrzeugen dennoch vergleichsweise gering ausfällt. Zudem fordern sie, sich nicht allein auf batteriebetriebene Pkw zu konzentrieren, sondern auch den Wasserstoffantrieb nicht aus dem Blick zu verlieren.

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