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Kompakt-Stromer Karolino sorgt als Konkurrent des Microlino für Zündstoff

Diese Geschichte hat einen etwas faden Beigeschmack. Schon lange ist bekannt, dass der Microlino des Schweizer Unternehmens Micro Mobility Systems auf den Markt kommen soll. Der Kleinstwagen gilt als elektrifizierte Hommage an die BMW Isetta. In der vergangenen Woche erklärten die Erfinder, dass sich der Verkaufsstart des Stromers verzögert. Für die Produktion des Microlino zeigt sich der deutsche Hersteller Artega zuständig. Besonders pikant: Nun kündigt dieser seinen Karolino an, der im Herbst serienreif sein soll – und optisch ein Zwilling des Ursprungsmodells ist.

Die Vorgeschichte begann im November des vergangenen Jahres. Artega übernahm damals die Rechte für die Produktion des Microlino vom italienischen Hersteller Tazzari – dieser war als erster Partner vorgesehen und hatte in der Vergangenheit bereits selbst Elektroautos auf die Straßen gebracht. In der zurückliegenden Woche äußerte sich Micro Mobility Systems in Person des Gründers Wim Ouboter zum aktuellen Stand. Alle Vorbesteller erhielten eine Mail, in der sie über die Verzögerung informiert wurden und lasen darin auch den Vorwurf an Artega, mangelnde Qualitätsstandards vorzuweisen.

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Fotos: Artega (2)

Nun taucht also der Karolino auf, dessen Pilotproduktion bereits im Werk des Herstellers angelaufen ist. Dieser bezeichnet den elektrisch angetriebenen Kabinenroller als ein „weiterentwickeltes Schwestermodell“ des Microlino. Inwiefern dieser Schritt mit dem geschlossenen Joint-Venture-Vertrag konform ist, bleibt vorerst ein Streitthema. Artega verweist darauf, dass sie ihr Modell in über 150 technischen Belangen gegenüber dem Microlino verbessert hätten.

Dazu gehört, dass Fahrwerk und Chassis neu konzipiert wurden, um die Fahr- und Bremseigenschaften zu optimieren. Zudem verweist das Unternehmen aus Delbrück darauf, dass der Innenraum eine Überarbeitung erfalren hat und das Design insgesamt hochwertiger ausfalle. Gegen einen Aufpreis erhalten die Kunden künftig einen integrierten Sprachassistenten mit künstlicher Intelligenz und die Möglichkeit, das Smartphone mit dem E-Auto zu verbinden. Ein Soundsystem der Marke Paragon und Komfortsitze sind dann ebenfalls zu erwarten.

Artega hat darüber hinaus für eine Schnellladefähigkeit seines Karolino gesorgt. Zu Beginn soll innerhalb von zwei Stunden ein Akkustand von 80 Prozent erreicht werden. Später verkürzt sich die Wartezeit auf 60 Minuten. Gleichzeitig ist der Stromer eigenen Aussagen zufolge energiesparender unterwegs. Zu welchem Preis der Kleinstwagen erscheint, ist noch offen. Ab Oktober startet die Auslieferung. Abzuwarten bleibt, wie der Streit der beiden Unternehmen ausgeht.

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