Kia Symbolbild Soul EV induktives Laden
  1. Startseite
  2. e-News
  3. Schweden testet induktives Laden über die Fahrbahn

Schweden testet induktives Laden über die Fahrbahn

Kürzlich haben wir vom Schweizer Unternehmen Innolith berichtet, das am ersten Akku arbeitet, der eine Reichweite von rund 1.000 Kilometern erlauben soll. Nun gibt es eine weitere Meldung aus dem Bereich der Forschung. Der Problemstellung, wie lange ein E-Auto ohne Ladepause unterwegs sein kann, nähert sich Schweden nun aus einer anderen Perspektive an. Dafür besteht eine Zusammenarbeit mit einem Unternehmen aus Israel: Das Ziel ist eine Straße, die den Wagen während des Fahrens mit Energie versorgt.

Ganz konkret finden die ersten Testversuche auf der Insel Gotland statt. Dort will das Unternehmen Electreon eine Strecke mit der Technologie für induktives Laden einrichten. Der Abschnitt ist 1,6 Kilometer lang und führt vom Flughafen nach Visby, den Hauptort der Insel. Zunächst soll dort insbesondere ein Elektrobus unterwegs sein, der zwischen der Stadt und dem Flughafen pendelt. Darüber hinaus wird die Route auch von einem E-Lkw genutzt.

Electreon Kabelloses Laden Straße Elektroautos

Das Prinzip sieht vor, dass in der Mitte der Fahrbahn, etwa zehn Zentimeter unterhalb des Asphalts, Kupferspulen integriert werden. Diese sind dann mit dem Stromnetz verknüpft. Gleichzeitig benötigt das Fahrzeug eine Spule, um von der Technologie profitieren zu können. Aktiv werden diese Spulen nur dann, wenn ein Lkw oder alternativ ein Pkw über die Strecke fährt. Sie laden den verbauten Akku auf, ohne dass ein Stopp an der Stromtankstelle nötig ist. Wie es von Electreon heißt, soll diese Innovation insbesondere Bussen und Lkws einen Vorteil verschaffen. In der Konsequenz könnten diese mit einem kleineren Akku auskommen als bislang.

Derartige Tests sind für die Skandinavier kein völliges Neuland. Auf der Fernstraße E16 in Sandviken gibt es bereits eine 2,4 Kilometer lange Strecke, die mit Oberleitungen für Elektro-Lkws ausgestattet ist. Aller 70 Meter befindet sich ein Einspeisungspunkt. Die Sattelschlepper selbst benötigen einen Abnehmer für die Oberleitung, um mit 750 Volt Gleichstrom versorgt zu werden. In Zukunft sollen etwa 2.000 Kilometer von Schwedens Straßen derartige elektrische Lademöglichkeiten bieten. Je nach Ergebnis der Tests könnte dann auch das induktive System ein Teil davon werden.

Electreon Kabelloses Laden Straße Elektroautos_1
Fotos: Symbolbilder Kia Motors (oben), Electreon (2)

Auch in anderen Ländern finden und fanden bereits Test dieser Art statt, für die andere Unternehmen zuständig sind. In China sorgt Qilu Transportation Development für induktives Laden über Solarzellen. Diese liegen unter einem transparenten, glasähnlichen Belag auf einem Autobahnabschnitt in Jinan. Sie sind nicht nur dazu vorgesehen, E-Autos aufzuladen, sondern liefern auch etwa 800 Wohnhäusern Energie. Im französischen Versailles betreibt unterdessen Qualcomm eine induktive Lade-Teststrecke und auch die Stanford Universität führt vergleichbare Versuche durch.

Menü