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VW nimmt vorerst keine Bestellungen für E-Autos und Hybride auf

Geduld ist derzeit bei allen Interessenten gefragt, die ein Fahrzeug mit einem alternativen Antrieb von der Marke VW kaufen möchten. Bis zum Ende dieses Jahres nimmt der Wolfsburger Autobauer keine Bestellungen mehr entgegen. Das gilt für Elektroautos ebenso wie für Modelle mit Hybrid- und Erdgasantrieb. Als Grund für die Umstände nennt Volkswagen das WLTP-Zertifizierungsverfahren, bei dem das Unternehmen in Verzug geraten ist.

Ab 1. September dieses Jahres ersetzt der WLTP-Abgas-Prüfzyklus das mittlerweile ausgediente, weil unrealistische NEFZ-Verfahren. Beide Standards sind dafür vorgesehen, den Verbrauch eines Fahrzeugs einzuschätzen und zu bestimmen, ob die Abgasgrenzwerte eingehalten werden. Das Problem von VW besteht darin, dass nicht alle Modelle nach den neuen, praxisnäheren Vorschriften fristgerecht zertifiziert werden können. Es mangelt dem niedersächsischen Fahrzeugbauer sowohl an Prüfständen, als auch an den notwendigen Ingenieuren. Daraus ergeben sich Lieferschwierigkeiten, weswegen Bestellungen erst ab dem kommenden Jahr wieder entgegengenommen werden.

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Fotos: Volkswagen (2)

Volkswagen gibt der Bundesregierung und der EU-Kommission einen Teil der Schuld. Die Einführung des WLTP-Verfahrens sei zu hastig erfolgt und die Vorbereitungen von der Politik schlecht getroffen worden – so die Stellungnahme von VW-Chef Herbert Diess gegenüber der Welt am Sonntag. Als üblich gelten Fristen von zwei bis drei Jahren für eine derartige Umstellung, doch für die WLTP-Regelung räumten die Behörden den Fahrzeugbauern nur eineinhalb Jahre ein.

Außerdem habe der Hersteller zunächst die Modelle mit Verbrennungsmotor zertifizieren lassen. Fahrzeuge mit alternativen Antriebsarten werden nicht so stark nachgefragt und dementsprechend nicht bevorzugt behandelt. Zusätzlich muss sich Volkswagen um Software-Updates im Rahmen des Abgas-Skandals kümmern, was mit Sicherheit ebenfalls zur Verzögerung beigetragen hat. Über den Mangel von Prüfständen und Ingenieuren klagt mit Mercedes ein weiterer deutscher Hersteller. Von BMW heißt es unterdessen, dass alles nach Plan laufe. Schwierigkeiten sind auch von ausländischen Marken wie Toyota, Hyundai, Fiat oder Jaguar nicht zu vermelden.

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