Navya

Um den Unternehmensschwerpunkt von Navya zu beschreiben, genügt es nicht, von der Entwicklung elektrisch angetriebener Fahrzeuge zu sprechen. Die 2014 gegründete Marke versieht diese zugleich mit der Fähigkeit des Autonomen Fahrens. Aus der bisherigen Arbeit sind ein E-Kleinbus sowie ein E-Taxi hervorgegangen. Diese werden von vielen Partnern bereits eingesetzt, zu denen selbst die Berliner Charité und der Frankfurter Flughafen gehören. Der Hersteller konzipiert seine Elektromobile von Beginn an so, dass sie vollautomatisch und damit auf Level 5 unterwegs sind. Ein Lenkrad oder Pedalen gehören dementsprechend nicht mehr zur Ausstattung.

Die Philosophie der Marke Navya

Geht es um die Beweggründe, warum die Marke entstanden ist, so lassen sich Parallelen zu ähnlichen, erst seit wenigen Jahren bestehenden Unternehmen ausmachen. E-Autos oder Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb im Allgemeinen werden vor allem wegen der Entwicklung in den Städten produziert. Damit ist gemeint, dass immer mehr Menschen in die Zentren ziehen. Navya nennt als Beleg dafür eine Prognose, die für 2050 in Aussicht stellt, dass 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werden.

Gleichzeitig fahren gegenwärtig rund eine Milliarde Autos auf den Straßen rund um den Globus. Sie sind längst nicht nur ein willkommenes Fortbewegungsmittel. Navya verweist auf eine WHO-Studie, nach der jährlich etwa drei Millionen Menschen aufgrund von Verkehrsunfällen sterben. Hinzu kommt die Luftverschmutzung durch die Fahrzeuge, die weitere 2,3 Millionen Todesopfer fordert. Diesen Tendenzen will das Startup aus Villeurbanne in der Nähe von Lyon entgegenwirken. Als Lösung sieht Navya dafür das Autonome Fahren mit elektrischem Antrieb. Allen Menschen sollen dementsprechend saubere, aber auch sichere Lösungen für die Mobilität geboten werden – das ist der Kern der Unternehmensphilosophie.

E-Mobil Hersteller Navya und was die Marke prägt

Eine der prägenden Figuren für die Marke ist natürlich ihr Gründer, Christophe Sapet. Er hatte in der Vergangenheit mit anderen Partnern ein Unternehmen für Videospiele aus der Taufe gehoben. Seine Zukunftsvisionen führten letztlich dazu, dass er seit 2014 gemeinsam mit einem versierten Team aus Forschern und Entwicklern an autonom fahrenden E-Mobilen arbeitet. Innerhalb kurzer Zeit ist es Navya gelungen, zwei einsatztaugliche Modelle zu präsentieren.

Prägend sind für die französische Marke allerdings auch die Partnerschaften mit anderen Unternehmen. Zu diesen gehört etwa RAC, wobei es sich um eine australische Organisation handelt. Mit deren Unterstützung ist es Navya möglich, die autonomen E-Mobile im Raum Australien, Neuseeland und Südostasien allmählich zu etablieren.

Ein weiterer wichtiger Partner ist Valeo, ein Automobilzulieferer, der weltweit mit wichtigen Fahrzeugherstellern zusammenarbeitetet. Das Unternehmen hilft Navya dabei, indem es sowohl Materialien als auch einen Teil der notwendigen Technologien beisteuert. Der dritte, bedeutende Name ist Kelios. Dabei handelt es sich um eine französische Firma, die aber weltweit im öffentlichen Personennahverkehr agiert. Auf diese Weise verfügt Navya über eine zusätzliche Unterstützung, um die eigenen Mobilitätslösungen im Ausland auf den Markt zu bringen und populär zu machen.

Innovationen und Besonderheiten der Marke als E-Mobil Hersteller

Navya hat bisweilen einen elektrisch angetriebenen Kleinbus sowie ein E-Taxi entwickelt. Innovativ ist an diesen Lösungen bereits, dass sie zum vollständig autonomen Fahren fähig sind und dementsprechend gänzlich ohne eine Person am Steuer auskommen – vielmehr ist dieses nicht mehr vorhanden. Während der Erprobungsphasen durch die Partner wurde die Geschwindigkeit der Navya E-Mobile zumeist begrenzt. Die zahlreichen Sensoren, die in die E-Taxis und E-Kleinbusse verbaut sind, helfen beim rechtzeitigen Reagieren auf Hindernisse. Grundsätzlich sollen damit Unfälle ausgeschlossen werden. Dennoch kam es mit dem Navya Autonom Cab im November 2017 zu einer Kollision.

Die Ursache ging nicht etwa auf das elektrische Taxi zurück, sondern den Fahrer eines Lkws. Während das E-Mobil die Gefahr des rückwärts aus einer Einfahrt steuernden Sattelschleppers erkannt hatte, übersah dieser den emissionsfreien Verkehrsteilnehmer. Die Folge war ein geringfügiger Kollisionsschaden. Derartige Erprobungen sollen jedoch Navya dabei helfen, noch besser auf solche Situationen zu reagieren – denkbar ist es etwa, dass das E-Taxi in Zukunft ausweicht. In umgekehrter Sicht nutzen die Partner die E-Mobile des französischen Startups, um die Technologie für Dritte greifbarer zu machen und eventuelle Berührungsängste abzubauen.

Eine weitere, erwähnenswerte Besonderheit der Elektrofahrzeuge von Navya ist deren lange Einsatzdauer. Zwischen neun und zehn Stunden können die E-Mobile teilweise im dauerhaften Betrieb sein, bevor die Kapazitäten des Akkus zuneige gehen. Unterschreitet die Batterie einen Stand von zehn Prozent, bewegen sich die Fahrzeuge dementsprechend automatisch zurück an die Ladestation.

Die Navya Unternehmensgeschichte in Fakten

  • mit Unternehmer Christophe Sapet hebt der einstige Mitbegründer einer Videospiel-Marke Navya 2014 aus der Taufe
  • im Oktober 2015 präsentiert der französische Hersteller seinen ersten autonom fahrenden E-Kleinbus Arma
  • zum Jahresbeginn 2016 sammelte Navya erste Investorengelder in Höhe von vier Millionen Euro ein
  • im weiteren Jahresverlauf 2016 wird der Elektro-Kleinbus Arma in mehreren Ländern getestet, bevor im Herbst erneut Investorengelder – nun etwa 30 Millionen Euro – zusammenkommen
  • Navya präsentiert im November 2017 sein zweites E-Fahrzeug: Der Autonom Cab ist ein autonom fahrendes Taxi
  • kurz nachdem das Elektrotaxi Mitte November 2017 zu Testzwecken im Einsatz ist, wird es in einen Unfall verwickelt; die Medien berichten aufsehenerregend davon, wobei das E-Auto selbst keine Schuld trägt
  • 2018 nutzt die Berliner Charité den E-Kleinbus Arma auf dem eigenen Gelände
Logo des Automobilherstellers Navya
Menü