Nachtstrom: Welche Vorteile bietet er für die Besitzer eines E-Autos?


Als Besitzer eines modernen Elektroautos hat man bekanntlich zahlreiche Vorteile auf seiner Seite: Weniger „Tank-“Kosten, mehr Ruhe beim Fahren und nicht zuletzt auch zum Teil deutlich weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu einem normalen Verbrenner. Allerdings sind die meisten E-Modelle leider nicht gerade sparsam und müssen nach nur wenigen hundert Kilometern bereits wieder komplett aufgeladen werden – und genau hier besteht für viele Besitzer eines E-Autos großes Einsparpotential, zumindest dann, wenn man das E-Mobil ausschließlich über Nacht auflädt. Aber wie funktioniert das denn eigentlich genau? Wie viel Geld lässt sich auf diese Weise tatsächlich einsparen? Und was ist überhaupt Nachtstrom?

Bei dem sogenannten Nachtstrom handelt es sich einfach gesagt um einen speziellen Niedrigtarif, der von den meisten Energieversorgern in Deutschland ausschließlich nur zu bestimmten Nachtzeiten zur Verfügung gestellt wird. In der Hauptsache soll damit der nächtliche Stromverbrauch angekurbelt werden, um die Belastung des fragilen Stromnetzes tagsüber nach Möglichkeit zu minimieren. Für viele Menschen bringt dieser Nachtstrom-Tarif zwar herzlich wenig, da man in der Nacht bekanntlich nicht wirklich viel Strom verbraucht, doch gerade für Nutzer einer Nachtspeicherheizung und die Besitzer eines Elektroautos kann sich der günstigere Tarif äußerst positiv auf die laufenden Kosten auswirken – zumindest dann, wenn man auf einige wichtige Dinge achtet.

Wie funktioniert Nachtstrom?

Bevor wir in dem nun folgenden Ratgeber etwas genauer auf das Thema Nachtstrom und die damit verbundenen Vorteile für die Besitzer eines E-Autos eingehen, sei vorab gesagt, dass man sich vor dem Abschluss eines neuen Vertrages beziehungsweise vor dem anstehenden Tarifwechsel auf jeden Fall ausreichend Zeit nehmen sollte, um die verschiedenen Anbieter für Nachtstrom etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und die Tarife ausführlich miteinander zu vergleichen – denn nur so kann man auch tatsächlich von möglichst günstigen Tarifoptionen profitieren. Darüber hinaus sollte man wissen, dass man als Nachtstrom-Kunde grundsätzlich immer zwei verschiedene Tarife zur gleichen Zeit nutzt, wobei der Verbrauchszeitpunkt darüber entscheidet, nach welchen Konditionen die Kilowattstunden von dem Stromversorger abgerechnet werden.

Dazu wird der jeweilige Verbrauch separat erfasst – häufig anhand eines gesonderten Stromzählers – sodass der Kunde immer genau weiß, wie viel Strom zu welcher Tageszeit verbraucht wurde. Die Umstellung zwischen Tag- und Nachtzeit erfolgt in der Regel automatisch, meist über eine vom Anbieter verbaute Zeitschaltuhr. Und da die Nachtstromtarife zeitlich gebunden sind, sollte man stets darauf achten, wann man das Elektroauto auflädt. Generell gelten die Tarife nämlich nur zwischen 22 Uhr (selten auch bereits schon ab 20 Uhr) und 6 Uhr in der Früh. Gut zu wissen: Zwar ist es prinzipiell möglich, den Tages- und Nachtstrom von verschiedenen Stromanbietern zu beziehen, allerdings gibt es auch einige Energielieferanten, die den kostengünstigen Nachttarif nur in Verbindung mit dem normalen Haushaltsstromtarif zur Verfügung stellen.

Welche preislichen Vorteile bringt dieser spezielle Tarif für die Verbraucher?

Für Nutzer einer Wärmepumpe, einer Nachtspeicherheizung und nicht zuletzt auch für die Besitzer eines Elektroautos kann sich ein gesonderter Nachtstromtarif lohnen, da die Kilowattstunde in der Regel zehn bis 20 Prozent weniger – als bei einem vergleichbaren Haushaltsstromtarif – kostet. Gut zu wissen: Seit dem Jahre 2011 sind die Energieanbieter in Deutschland per Energiewirtschaftsgesetz dazu verpflichtet, mindestens einen tageszeitabhängigen Tarif anzubieten. Doch obschon die Arbeitspreise pro Kilowattstunde in der Regel relativ konstant sind, kann es auch hier immer wieder zu Tarifanpassungen und damit verbundenen Preiserhöhungen kommen. Trotzdem ist derzeit nicht damit zu rechnen, dass die Nachtstromkosten ähnliche Höhen erreichen werden, wie es bei dem normalen Haushaltsstrom aktuell der Fall ist.

Ab wann lohnt sich Nachtstrom – und welche Alternativen gibt es noch?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein gesonderter Nachtstromtarif vor allem dann in Frage kommt, sofern etwa die Hälfte des Stroms zu Nebenzeiten verbraucht wird – und das trifft natürlich gerade auf die Besitzer eines E-Autos zu, die ihr Elektromobil hauptsächlich abends beziehungsweise über Nacht an der heimischen Steckdose aufladen möchten. Darüber hinaus muss der hauseigene Anschluss unterbrechbar sein, um den benötigten Zweitzähler ohne Probleme einbauen zu können. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, einen speziellen Autostrom-Tarif zu nutzen, den jedoch nicht alle Energielieferanten anbieten. Die Verfügbarkeit ist also dementsprechend eingeschränkt. Hier ist der Verbraucher zwar nicht an bestimmte Zeiten gebunden, allerdings setzen die meisten Anbieter eine sogenannte Wallbox oder ein anderes smartes Lademanagement voraus, um den Autostrom-Tarif uneingeschränkt nutzen zu können. Die hohen Anschaffungs- und Installationskosten können jedoch dafür sorgen, dass die Ersparnisse erst nach einigen Jahren tatsächlich spürbar sind.

Strommast bei Nacht vor einem Nachthimmel

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