Nachdem die Ingolstädter im Spätsommer letzten Jahres erst den Skysphere, ein Cabrio-Roadster, und dann den Grandsphere, eine Luxuslimousine, der Öffentlichkeit zeigten, folgt nun der Audi Urbansphere. Letzterer ist ein großer Elektro-Van für die Stadt, genauer gesagt die Megacitys, mit geräumigem Innenraum und komplettiert nun die Trilogie.
Was die Karosserie betrifft, unterscheidet sich der Audi Urbansphere deutlich von seinen Geschwistern der „-sphere“-Reihe. Während die ersten beiden Konzepte eher flach, sportlich und mit spitzen Formen designed wurden, zeigt sich der Stadt-Van eher abgerundet. Einige Elemente lassen die Verwandtschaft dann doch erkennen: sowohl Front als auch Heck beispielsweise zeigen sich in ähnlicher Optik mit leuchtendem Logo auf großen LED-Flächen. Hierüber soll das Elektroauto auch mit seiner Umgebung kommunizieren können. Eine weitere Gemeinsamkeit der Studien sind die gegenläufig öffnenden Türen. In einer Sache übertrumpft das dritte Konzept die anderen: Mit einer Länge von 5,51 Meter ist das Elektroauto eines der längsten überhaupt und schlägt damit sogar den firmeneigenen A8 in der Langversion mit 5,19 Meter.
Viel größere Ähnlichkeit findet sich im Interieur des Audi Urbansphere. Genau wie im Grandsphere bestehen viele Materialien aus nachhaltigen Stoffen. So aus recyceltem Polyamid oder umweltschonender Bambusviskose und die Hainbuchenfurniere zum Beispiel kommen aus nachhaltigem Anbau. Das Wohnzimmer-Feeling wird durch flauschigen Teppich und die bequemen Sitze vollendet. Diese lassen sich beliebig verstellen, drehen, neigen oder zu einer Sitzgruppe formieren. Hinzu kommt ein durchsichtiges OLED-Display, welches sich über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt und am Dach befestigt ist. Darauf können Filme gezeigt werden oder Video-Konferenzen stattfinden. Platz bietet das Innere des Crossover für insgesamt sechs Personen, die sich auch autonom auf Level 4 vom Fahrzeug ans Ziel bringen lassen können. In diesem Fall fährt das abgerundete Lenkrad ein.
Der Audi Urbansphere basiert auf der konzerneigenen PPE-Plattform (Premium Platform Electric). Zwei Elektromotoren sitzen jeweils an Vorder- und Hinterachse und bringen es auf eine Systemleistung von 295 kW (401 PS) und ein Drehmoment von 690 Nm. Je nach Bedarf lässt sich der Vorderantrieb gänzlich deaktivieren, um so Reibung im Rollbetrieb zu reduzieren. Strom kommt aus einer 120 kW großen Batterie, die zwischen den Achsen liegt. Diese sorgt vollgeladen für eine Reichweite von 750 Kilometern nach WLTP. Dank 800-Volt-Technik kann mit bis zu 270 kW geladen werden, sodass nach zehn Minuten wieder 300 Kilometer fahrbar sind. In weniger als 25 Minuten soll der Ladevorgang von fünf auf 80 Prozent abgeschlossen sein.
Wann, ob und zu welchem Preis das Lounge-SUV erhältlich sein wird, ist noch unklar. Im Fokus der Entwicklung des Audi Urbansphere standen die Bedürfnisse der Kundschaft in chinesischen Großstädten. Der Hersteller selbst betont aber, dass auch andere Ballungsräume weltweit perfekten Boden für das Konzept bieten. Der Wagen soll dabei als dritter Lebensraum mit Luxus und Hightech fungieren. Mit ihrer Größe und ihrem Angebot eignet sich die Studie aber auch bestens für Carsharing in Großstädten, aber auch für Langstrecken und Reisen.